Am Tag der Arbeit, den 1. Mai, sind wir in unseren autofreien Monat gestartet.
Wir haben uns mit Freunden auf dem Hof Löbke in Laggenbeck verabredet. Das sind etwa 7 km. Die Strecke Richtung Stadt ist gut zu bewältigen. Lediglich zu Beginn der Wilhelmstraße in Höhe des Bahnhofes war es gut, dass kein Verkehr herrschte. Ansonsten wäre es an dieser Stelle unübersichtlich gewesen. Im weiteren Verlauf der Wilhelmstraße (Zone 30) konnte ich mit dem Lastenrad gut fahren. Sehr schön war die sodann folgende Fahrradstraße nach Laggenbeck; auch der Anstieg zur Laggenbecker Straße sowie der Anstieg zum Hof Löbke selbst war unproblematisch. Sehr schön hat mir gefallen, dass der Hof Löbke über einen eigenen Fahrradabstellplatz verfügt. Den haben wir bisher nicht wahrgenommen.
Am späten Nachmittag sind wir dann noch zu Freunden zum Grillen eingeladen gewesen. Wir sind dazu diesmal die Laggenbecker Straße gefahren. In Höhe von Marktkauf musste ich mit dem Lastenrad auf dem Bürgersteig fahren, was mit den abgesenkten Bordsteinen nicht ungefährlich war. Erstmals hatte ich das Gefühl, dass das Lastenrad kippen könnte. Zudem versperrten Mülltonnen den Weg.
Insgesamt war dies bei sonnigem Wetter ein schöner und zu empfehlende Ausflug, den wir gerne wiederholen.
Nach unserem Ausflug am 1. Mai haben wir mit dem Lastenrad mehr als 500 km zurückgelegt.
Der Alltag begann für uns am Dienstag mit der Fahrt zur Schule. Passenderweise stand unter der Woche die Fahrradprüfung an, so dass wir den Straßenverkehr auch in Sachen Regelkunde sicher bewältigen können. Nicht gestört hat uns, dass es morgens noch relativ „frisch“ gewesen ist. Geregnet hat es auf dem Schulweg nicht.
Erst am Freitagnachmittag gab es auf dem Weg zu einer befreundeten Familie ein kräftiges Regenschauer. Das Lastenrad konnten wir dort unterstellen. So ergab sich kurzerhand die spontane Gelegenheit, bei einem Kaffee ausgiebig gemeinsam zu reden.
Spontan ergab sich auch, dass wir nach der Schule eine Schulkameradin mit dem Lastenrad nach Hause gefahren haben.
Nicht ganz so komplikationslos verlief die Buchung der Deutschland-Tickets für unsere minderjährigen Kinder. Weder mir noch meinem Mann war es möglich, für unsere Familie die Tickets zu bestellen. Auf Anfrage ist unser per Email mitgeteilt worden, dass Tickets in ausgedruckter Form zu Juni erhältlich wären. Wir haben nicht aufgegeben und über die App eines anderen Anbieters doch noch Tickets erwerben können. Wir sind gespannt auf die ersten Fahrten mit dem ÖPNV.
Zu Beginn der zweiten Woche hätten wir ohne das Projekt möglicherweise das ein oder andere Mal auf den PKW zurückgegriffen. Dabei war die Fahrt zur Schule auch mit Regenverdeck und Regenkleidung gut zu bewältigen. Lediglich ein umgestürzter Baum versperrte uns eines morgens den Weg, der bereits mittags geräumt war.
Von privat konnten wir für die Schule ein Buch erwerben. Hierzu war die Abholung in Höhe Autohaus Siemon (Laggenbeck) vorgesehen. Die Strecke wäre sowohl mit dem Lastenrad als auch mit dem ÖPNV anspruchsvoll gewesen. Spontan ergab sich, dass unsere Freundin das Buch für uns mitnehmen konnte.
Am Freitag fuhr ich mit dem Lastenrad in die Stadt. Dort gefällt mir, dass es Möglichkeiten gibt, das Fahrrad sicher abzuschließen.
Am Muttertag lud das sonnige Wetter zu einer ausgiebigen Fahrt ein. Nachdem wir morgens die Großeltern in der Stadt besuchten – und von dort den Rasenmäher mit dem Lastenrad transportierten -, sind wir über die neue Fahrradstraße an der Aa gefahren. Zwischenziel war das Kloster Gravenhorst. Der „Marktzauber“ war gut besucht. Personen, die mit dem Pkw angereist waren, hatten sichtlich Schwierigkeiten, noch einen Parkplatz zu erhalten. Mit dem Fahrrad war das kein Problem. Nach einem Bummel über den Marktzauber sind wir zu den Großeltern nach Riesenbeck gefahren. Die Wege entlang des Kanals sind mit den passierenden Schiffen idyllisch und schön.
Die dritte Woche war aufgrund des Feiertages Christi Himmelfahrt kurz. Besonderheiten auf dem Weg zur Schule, zum Einkauf usw. gab es nicht.
Erstmals mit unseren Kindern haben wir den ÖPNV genutzt und Freunde in Essen besucht. Die Fahrten mit Bus, S-, U- und Regionalbahn waren spannend. Auf Hin- und Rückfahrt sind wir insgesamt neun Mal umgestiegen. Glück hatten wir, dass wir in jedem Zug einen Sitzplatz erhalten konnten. Dies war in den teilweise überfüllten Zügen nicht jedem gegönnt.
Am Samstag haben wir eine längere Fahrt nach Riesenbeck-Birgte unternommen. Dieses Mal sind wir auf dem Hinweg an der Sommerrodelbahn vorbei durch das Brumleytal gefahren. Bis auf die sich ziehende Steigung des Dörenther Berges war die Strecke mit dem Fahrrad gut zu schaffen. Um den Postdamm nochmals zu umfahren, sind wir den Rückweg entlang des Kanals über Gravenhorst angetreten. Besonders aufgefallen sind uns die Unterschiede zwischen den sanierten und noch nicht sanierten Fahrradwegen entlang der Aa. Zu Hause angekommen war der Akku nach etwa 30 km so gut wie leer. Beim nächsten längeren Ausflug sollten wir das Ladekabel vorsorglich mitnehmen.
Die letzte Woche begann für uns mit einem freien Tag, den wir mit einem Ausflug in den Naturzoo Rheine genutzt haben. Das Lastenrad habe ich am Fahrradständer neben dem Gleis 1 abgestellt. Dann haben wir die Bahn und den Bus genutzt. Der Umstieg war entspannt. Der Zoo war schön leer und wir konnten uns mit dem geliehenen Bollerwagen gut bewegen.
Am Dienstag ist mir bei einem Termin in Rheine aufgefallen, dass mir der Kinderwagen fehlte. Den konnte ich allerdings im Lastenrad zum Bahnhof nicht transportieren. Auch wäre es mir schwer gefallen, mit Kleinkind und Kinderwagen über die Treppen zu Gleis 2 zu gelangen.
An Pfingsten waren wir samstags mit dem Schnellbus S50 nach Münster unterwegs und haben bei schönem Wetter den Markt besucht. Auch hier wäre ein Kinderwagen gut gewesen.
Am Sonntag sind wir zu Freunden nach Saerbeck gefahren. Aufgrund des Feiertages fuhr leider kein Bus. Die kürzeste Strecke von fast 17 km führte mit dem Lastenrad über den Dörenther Berg entlang der B219. Auf Hin- und Rückweg fiel uns der Anstieg des Dörenther Berges schwer. Unter Volllast sah ich die Balken des Akkus schwinden. Diesen konnten wir – dank des mitgenommenen Ladekabels – bei unseren Freunden aufladen. So war der Rückweg gesichert. Allerdings war die Fahrtzeit von fast einer Stunde grenzwertig.