Rad-Wechsel – Paul Kölker

Mit dabei ist auch Paul Kölker. Hier schildert er seine Erfahrungen ohne Auto im Alltag:

„Ich habe das Rad nun seit Juli 2022 und nutze es so oft es geht. Unabhängig ob Lasten zu transportieren sind, (Einkaufen im Baumarkt, Markt oder im Lebensmittelgeschäft), oder auch ohne größere Lasten wie zum Erledigen von Behördengänge, Arztbesuche oder ehrenamtlichen Tätigkeiten (Ich bin ehrenamtlich bei Terre des hommes, und der ANTL aktiv).

Meine Frau ist berufstätig und nutzt unseren kleinen E-UP um täglich zur Arbeit zu fahren, so nehme ich das Rad für alle meine zu erledigen Aufgaben, es ist sozusagen unser Zweit-Fahrzeug. Zusätzlich nutze ich das Lastenrad für meinem Hobby, das Fotografieren. Ich habe kurz nach dem Kauf des Rades dieses für meine Zwecke umgebaut. Das Rad hatte einen offenen Kasten mit einer Abdeckplane. Dieses habe ich durch einen abschließbaren Aluminiumkoffer ersetzt (siehe Foto). Der hat den Vorteil, dass ich alle Wertsachen einschließen kann, z.B. die Fotoausrüstung. Oder, dass man eingekaufte Gegenstände aufbewahren kann, wenn man anschließend noch ins Café gehen möchte, oder auch nur den Helm und die Handschuhe. Von anderen Lastenradfahrern habe ich erfahren, dass sie diese bei ihnen fehlende Möglichkeit auch gerne hätten.

Oft werde ich angesprochen auf das Rad und nach Preis und den Erfahrungen mit dem Rad. Da das Rad breiter ist, als normale Räder, ist das Fahren damit auf einer Fahrradstraße und (breiten) Radwegen gut, aber auf Straßen ohne Radwege nicht ganz ungefährlich, da es immer wieder Verkehrsteilnehmer gibt, die auf Langsam-Fahrende keine bis wenig Rücksicht nehmen.  Negativ zu erwähnen ist dann noch die oft schlecht verarbeitete Elektrik an den Rädern allgemein. Dies betrifft nicht nur mein Rad. Kabel an der Beleuchtung oder an der Steuerung lösen sich oder korrodieren. Ebenfalls ein allgemeines Problem ist die Akku-Reichweite im Bereich der Elektromobilität. Insbesondere im Winter bei Minus-Temperaturen. So habe ich mir gleich nach dem Kauf des Rades einen Ersatz Akku bestellt den ich dann dabei habe wenn der Akku fast leer ist, oder ich auch mal etwas weitere Stecken fahren möchte. Ein weiterer Vorteil ist das man dann den zweiten geladenen Akku immer zum Wechseln parat hat.“

„Einer meiner Hauptwege nach Ibbenbüren ist nun die neue Fahrradstraße Wilhelmstraße/Wieskebrook geworden. Logisch, dass man mit, einem etwas breiterem Rad, breite Wege bevorzugt anstatt schmale. Besonders schlecht ist es, wenn Radwege plötzlich in eine Autofahrbahn enden. Und auch bei kombiniertem Fußgänger- und Radweg ist das ständige Auf und Ab an den Hof-Einfahrten nervig. Als Lastenradfahrer ist es genauso, wie mit den normalen Radfahrern, man bevorzugt ruhige verkehrsarme Wege und nimmt auch gerne kleine Umwege in Kauf. Auch für Fahrten nach Osnabrück suche ich mir Feldwege oder Radwege aus. Ich habe als Elektromeister an der Universität in Osnabrück gearbeitet und bin seinerzeit auch vom Frühjahr bis Herbst, wenn möglich, mit dem Rennrad zur Arbeit gefahren. Mit dem Lastenrad nehme jetzt ich die gleichen Wege.

Was ich hier unterstreichen möchte ist, die Möglichkeit Wertgegenstände abzuschließen. So habe Freunde oder Kollegen vom Fotoclub bei gemeinsamen Exkursionen, es wertgeschätzt, ihre Wertgegenstände, (Kleidung, Fotoausrüstung) bei mir in meiner Aluminiumbox diebstahlsicher unterbringen zu können.

Das Rad ist ein Alltagsgegenstand für mich geworden, man setzt sich drauf, fährt los und ist auch schon gut zufrieden.“ 

Die Aktion „Rad-Wechsel“ ist ein weiterer Baustein der Initiative für „Gutes Klima“ in Ibbenbüren. Insgesamt werden dabei sechs E-Lastenräder gefördert. Drei junge Familien mit mindestens einem nach dem 31. Dezember 2015 geborenen Kind sowie drei weitere Privathaushalte erhalten je eine Förderung in Höhe von pauschal 1000 Euro als Zuschuss für die Neuanschaffung eines E-Lastenrades. Ein übertragbares Monatsticket von der RVM gibt es dazu. Dafür wird ein Monat auf das Auto verzichtet, und das Fahrrad erhält ein Branding mit dem Logo der Kampagne.