Rad-Wechsel – Familie Heimann

Eine der Familien sind Sandra Heimann und Hendrik Titz mit Sohn Noah (10 Monate) aus Ibbenbüren. „Wir haben davon gelesen und fanden die Idee toll“, beschreibt Sandra Heimann die Beweggründe, am „Projekt Rad-Wechsel“ teilzunehmen. „Ich habe es einfach mal versucht, und wir hatten Glück.“ Für sie und ihren Partner Hendrik Titz sei es ein Experiment, um zu sehen, ob man nicht eines der Familienautos abschaffen könnte.

Sandra Heimann über ihre Erfahrungen ohne Auto im Alltag

Eine Erkenntnis: „Fahrradwege müssen ausgebaut werden, die Hauptstraßen sind für Radfahrer zu unsicher, denn kein Auto hat 1,5 Meter Abstand, und es gibt keine Fahrradspur für Linksabbieger. Ich fahre meist Nebenstraßen, da gibt es dann keine Fahrradspur, aber es ist weniger los. Auch sonntags mit dem Bus zum Dickenberg zu kommen, ist gar nicht so einfach, weil der Bus nur alle zwei Stunden fährt. Aber: Mit dem Lastenfahrrad kann man seinen Wocheneinkauf problemlos erledigen, denn der Platz reicht aus.“

Zwischenzeitlich musste das Lastenrad aber auch schon mal stehen bleiben, denn Sohn Noah hatte eine Schnupfnase – die Hobbys fielen also aus. „Sonst fahren wir immer zum Schwimmen ins TPZ. Der Berg die Osnabrücker Straße hoch ist echt schwer, auch mit dem E-Motor. Runter ist es natürlich einfacher, aber da muss man allerdings ziemlich viel bremsen. Die Idee, dass von den Fahrspuren der Osnabrücker Straße eine für die Radfahrer reserviert werden soll, finde ich echt super. Als Glatteis war, konnten wir auch nicht soviel fahren. Da sind wir dann mal sonntags an der Aa entlanggefahren. Das ist ein richtig schöner Radweg.

Bislang hat uns die Teilnahme am „Projekt Rad-Wechsel“ viel Spaß gemacht.

Tagesberichte

18.01.: Mittwochs fahren wir zum Schwimmen, normalerweise mit dem Auto. Hier ist das Lastenrad eine gute Alternative. Die Osnabrücker Straße hochzufahren, ist zwar etwas anstrengender, aber beim Hochfahren teilt man sich den Fahr- und Fußweg und hat genügend Abstand zu den Autos auf der Straße. Da macht das Radeln Spaß. Der Rückweg ist zwar leicht zum Runterfahren, allerdings hat man hier nur einen schmalen Fahrradweg neben der Straße und fühlt sich doch etwas unsicher. Die vielen Gullis bringen bei höherer Geschwindigkeit das Lastenrad mit dem Kleinen vorne drin zum Wackeln bzw. Springen. Hier mussten wir vorsichtig sein. An diesem Tag waren wir am Nachmittag noch Leergut beim Apollo Kino wegbringen. Die Oststraße und Weberstraße zu fahren ist nicht gut. Die Fahrradwege sind zu schmal und es viel los auf den Straßen. Da sind wir auf dem Rückweg durch die Stadt und Nebenstraßen gefahren. Das war entspannter.

22.01.: Einmal am Wochenende besuchen wir Oma. Diesmal mit dem Bus. Zum Bahnhof kamen wir schnell und das Einsteigen mit dem Kinderwagen war auch einfach. Ebenfalls hatten wir genug Platz im Bus und die Fahrt war angenehm. Leider fährt der Bus sonntags zum Dickenberg und zurück nur alle 2 Stunden. Somit mussten wir das gut am Nachmittag planen. Damit wir nach dem Mittagsschlaf loskonnten und auch noch passend zum Abendessen wieder da waren. Dies ist mit dem Auto flexibler zu gestalten.

29.01.: An diesem Tag haben wir einen Fahrradausflug entlang der Ibbenbürener Aa gemacht. Wir sind durch die Stadt, vorbei am Apollo Kino und der Ludwigschule zur Aa gefahren. Der Fahrradweg dort ist gut zu befahren, da er eben und sehr breit ist. Zwischendurch haben wir einen Stopp eingelegt, etwas getrunken und die Natur genossen. Nach ca. einer Stunde sind wir umgedreht und zurück nach Hause gefahren. Den Fahrradweg direkt an der Aa werden wir in Zukunft öfter aufsuchen. An dem Tag haben wir überlegt einen Ausflug zum Osnabrücker Zoo oder Naturzoo Rheine zu machen. Mit dem Bus oder Zug kommt man jeweils gut zum Hauptbahnhof, allerdings muss man dann jeweils mindestens 30 Minuten auf den Bus zum Zoo warten und das gleiche Spiel dann auf dem Rückweg. Das war uns mit dem Kleinen zu anstrengend.

Die Aktion „Rad-Wechsel“ ist ein weiterer Baustein der Initiative für „Gutes Klima“ in Ibbenbüren. Insgesamt werden dabei sechs E-Lastenräder gefördert. Drei junge Familien mit mindestens einem nach dem 31. Dezember 2015 geborenen Kind sowie drei weitere Privathaushalte erhalten je eine Förderung in Höhe von pauschal 1000 Euro als Zuschuss für die Neuanschaffung eines E-Lastenrades. Ein übertragbares Monatsticket von der RVM gibt es dazu. Dafür wird ein Monat auf das Auto verzichtet, und das Fahrrad erhält ein Branding mit dem Logo der Kampagne.

Mehr zum Projekt Radwechsel auf den Seiten der Stadt Ibbenbüren.